CXB Berlinumrundung am 18./19. Juli 2020 – eine Berlinumrundung ohne Berlin

CXB rollt

Unsere Berlinumrundung ist die wohl schlechteste Stadtrundfahrt aller Zeiten: man sieht nichts von der Stadt und bekommt keine einzige von Berlins Sehenswürdigkeiten zu Gesicht. Stattdessen ist man immer von Seen, Bäumen und Sand umgeben. Aber das ist vielleicht auch gar nicht so schlecht. Denn so waren unsere Gäste und wir auf einigen der schönsten Singletrails, Wander- und Wirtschaftswegen der Region unterwegs und hatten über zwei Tage jede Menge Spaß. Kaum jemals mehr als 30km von der eigenen Haustür entfernt, wurden man doch ständig davon überrascht, wieviel Spannendes, Schönes und Skurriles die nächste Umgebung zu bieten hat. Während einer globalen Pandemie kommen exotische Fernreisen nicht in Frage, umso mehr lohnt es sich diese Zeit für eine Erkundung des Lokale zu nutzen.

Die Strecke der 2020er Berlinumrundung

Noch bei der Berlinumrundung 2019 spielte das Wetter nicht mit: Starkregen am Ende der ersten Etappe entmutigte viele und die kraftzehrenden Sandpassagen nach dem Dürresommer auf der zweiten Etappe raubte einigen allen Lebensmut.

Wir haben die Strecke daher dieses Jahr mit insgesamt 274km bewusst etwas kürzer und flowiger gehalten, denn die Herausforderung sollte weniger darin bestehen überhaupt anzukommen, als darin dies in einer guten Zeit zu schaffen. Es ging darum sich frühzeitig ein kühles Zielbier zu sichern. Das hat diesmal sehr gut geklappt! Die Route hielt auch für die stärksten Fahrer noch Herausforderungen bereit, aber die Finisherquote war diesmal sehr hoch. Wer dennoch einen Defekt oder dennoch einfach keine Lust mehr hatte, konnte notfalls gut über Asphalt abkürzen.

Das Umrundungs-Ranking

Es gibt ganz unterschiedliche Gründe dafür eine Berlinumrundung zu fahren, z.B. weil man zwei schöne Tage im Grünen verbringen möchte, weil man mal ins Bikepacking reinschnuppern will, oder einfach weil man schöne Fotos machen möchte. Man konnte aber duchaus auch zwei Tage Sport machen und sich gegenseitig messen. Wir hoffen mit unserem Raking der Berlinumrunder*innen dieser Bandbreite zumindest im Ansatz gerecht zu werden.

Coolstes Fahrrad der Tour:

Martins wunderschöner Klassiker hat sich tatsächlich auch im Gelände bewährt

Am häufigsten gebrochene Komponente während der Berlinumrundung:

Saddle Bag Stabilizer von WOHO

Überzeugtester CXB-Ultra:

Die attraktive Dame, die uns am Bötzsee laut hinterher rief, dass sie übrigens Single wäre.


Die meistgewünschte Fahrradinnovation am Wochenende:

Die elektronische Kette


Sympathischster Stunt der Tour:

Coolstes Wohnmobil

Markus‘ Wohnmobil machte aus Camping Clamping

Als Erste beim Bier am See (zählt nicht zur Segmentjagt):

Etappe 1: Gerald

Etappe 2: Daniel & Gerald

Bericht von der Umrundung

Etappe 1: Von Potsdam nach Tiefensee

Eine lange Menschenkette auf bepackten Rädern rollt durch den Landschaftspark Babelsberg

Wir trafen uns am Sa. den 18. Juli in unmittelbarer Nähe es Hauptbahnhofs Potsdam im Nuthepark. Nach Meet & Greet sowie einer kurzen Einführung bei Kaffee und selbstgemachtem Gebäck startete unser großer Pulk geschlossen durch den Landschaftspark Babelsberg. Wir fuhren Richtung Hirschberg und Deponie Wannsee. Hier wirkten die ersten Hügel als Wellenbrecher und die lange Schlange teilte sich von nun an in einzelne Neigungsgruppen. Während die ersten Gruppen vorne um Strava-Segmente wetteiferten, wurden hinten beim Team Campandgoslow Fotos geschossen, die Landschaft bestaunt und schöne Pausenorte genossen.

Realtiv spontan kam auch die Idee einer Anfängerin: warum nicht einfach mal mitmachen und schauen wie es läuft? Die Umgebung Berlins ist ja immerhin ganz hübsch anzusehen. Ein paar längere Touren im Gelände wurden dieses Jahr schließlich auch schon absolviert.

Also leichtes Gepäck ans Fahrrad angebaut – mein Mann trägt den Rest – und los ging es als ‚Besenwagen‘. Die ersten 100km vergingen auch wie im Flug: überraschend hügeliges Terrain und märchenhafte Trails an der Briese, Liepnitzsee und Hellfließ. Man traf immer wieder auf andere Mitfahrer, sodass man immer wieder von neuen motiviert wurde.

Die letzten 30km waren aber sehr anstrengend. Da wollten wir einfach nur noch ankommen – erstmal ab zum See und abkühlen!

Aber geschafft ist geschafft – und wir waren nicht mal die letzten!

Moni

Die meisten sind direkt nach ihrer dem Ankommen zum See gegangen. Schließlich wartete dort eine kurze Abkühlung im Nassen und ein kleiner Imbiss.

Die ersten Erlebnisse wurden ebenfalls sofort ausgetauscht: „Es war wirklich weniger sandig als erwartet“ oder „Wo sollte man denn dort langfahren? Da war kein Weg“.

Nachdem der Imbiss Feierabend machen wollte, zog es die Leute langsam zum eigentlichen Zeltplatz. Dort wollten nämlich noch die Behausungen für die Nacht aufgebaut werden.

Dank Markus hatten wir einen Wohnmobil vor Ort: ein Hauch von „Glamping“. Für Getränke und eine Kleinigkeit zu Essen war also gesorgt.

So stand die Meute versammelt um den Grill. Nachdem die Dunkelheit einbrach, verabschiedete sich der Eine oder Andere recht zügig und zog sich ins Schlafgemach zurück. Es gab ja immerhin noch die zweite Etappe zu erleben! Andere waren weniger vernünftig…

Etappe 2: Von Tiefensee nach Potsdam

Der Sonntagmorgen begann für nicht wenige recht verkatert, aber nach dem ersten Kaffee konnte man wieder ans Packen denken und und so schnappten bald die ersten Klickpedale zu.

Es war von Anfang an volle Kozentration erfordert für die Singletrails im Gamengrund und am Bötzsee.

Anschließen öffnete sich die Landschaft und man konnte gleichmäßig rollen, etwas essen und trinken auf dem Rad, oder auch mal ein Foto machen.

„Berlin ist ein alter slawischer Flurname und bedeutet nun mal Schmutzloch, schmutziger Pfuhl, schmutziger Tümpel.“

Winfried schich

Besonders auf den alten Panzerplattenwegen bei Diedersdorf rollte es sich leicht Richtung Potsdam. Auch die Parforceheide konnte man schnell hinter sich bringen. Doch Vorsicht: „Hinten wird die Ente fett“ besagt ein Sprichwort. Auf den letzen Kilometern haben sich die Trackbauer noch einmal einige Gemeinheiten einfallen lassen. Denn dort waren noch die beiden Ravensberge zu überwinden. Zwar bringen diese es jeweils nur auf ca. 100 Höhenmeter, durch die umliegenden Pferdehöfe sind sie jedoch extrem sandig, sodass sowohl beim Up-, als auch beim Downhill teils schieben angesagt war. Hier fluchten fast alle. Nachdem auch diese Prüfung absolviert war, ging es jedoch über einen schnellen Schoterweg und eine flowige Abfahrt den Telegraphenberg hinunter und direkt nach Potsdam hinein. Pizza und Bier riefen!

Am Ende waren wir alle sichtbar gezeichnet durch Mücken- und Brennnesselstiche, sowie durch die Sonne. Aber auch sehr glücklich.

Zu guter Letzt: die Segmentjagd

Für dritte Plätze vergeben wir einen Punkt, für zweite Plätze zwei Punkte und für erste Plätze drei Punkte. Gewertet werden nur Versuche an den Tagen der Umrundung, ältere Segmentzeiten bleiben unberücksichtigt.

Damit ergibt sich für Tag eins folgende Verteilung:

NamePunkte
Jan10
Markus5
Daniel5

Für Tag zwei dagegen diese:

NamePunkte
Daniel7
Gerald6
Jens5

Gesamtsieger der Segmentjagd sind somit:

PlatzNamePunkte
1Daniel12
2Jan10
3Gerald6

Dank

Besonderer Dank geht an die Scouts und Routenplaner: Robert, Till, Gerald, Hannes, Tim und Fabian, sowie an Markus‘ Familie, die ihn und sein Wohnmobil für ein Wochenende an uns ausgeliehen hat.

Vor allem aber natürlich an alle Teilnehmenden, die dieses Event erst zu dem gemacht haben, was es ist!

No responses yet

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert