Kreuz und quer um Westberlin –

Eine Neuinterpretation des Mauerwegs

15. August 2020 – Treff: 8:30 Uhr East Side Gallery – Länge: 155km

Die Teilung Berlins ist Geschichte. Die Berliner Mauer ist es ebenfalls. Dennoch ist die Mauer aus Berlins Vergangenheit nicht wegzudenken. Nur noch an wenigen Stellen kann man jedoch ihre Überreste sehen, die zudem im Verschwinden begriffen sind. In der Stadt erinnert ein dünner Kopfsteinpflasterstreifen auf Gehwegen oder Straßen an den Grenzerlauf. Anderorts wurden und werden glitzernde Einkaufstempel oder standardisierte Investorenschachteln hochgezogen.

Den offiziell ausgewiesenen Mauerweg kennen vermutlich fast alle, die in Berlin ein Fahrrad, Inlineskates oder einen Hund besitzen. Besonders am Wochenende ist der Weg daher stark überlaufen – so macht Radfahren nur bedingt Spaß. Auch ist das Profil des offziellen Mauerwegs sehr gemischt, Abschnitte mit Flüsterasphalt (wie auf der Ostkrone), wechseln sich ab mit Schotterpassagen und rumpeligen Teilabschnitten, die ein MTB erfordern. Der Mauerweg eignet sich daher für alle Radtypen ein wenig, aber eben auch für keinen so richtig.

Wegweiser des Berliner Mauerweges

Mit unseren Breitreifenrädern wollen wir daher nun neue Wege einschlagen und uns bewusst vom offiziellen Mauerweg entfernen. So kann man die Geschichte der Teilung neu erleben und hat auch noch Fahrspaß dabei! Der ehemalige „Todesstreifen“ gibt dafür genug Alternativen her. Dabei gibt es so manche Überreste und Monumente zu entdecken. Dennoch entspricht die Streckenlänge unserer Route in etwa der Originallänge der Grenze Berlins. Der Termin orientiert sich dabei am symbolträchtigen Datum des Mauerbaubeginns.

Die Geschichte der Berliner Mauer und ihre Überreste

Der Bau dieser Mauer begann am 13. August 1963, anschließend wurde der „Antifaschistischer Schutzwall“ in mehreren Stufen über Jahrzehnte ausgebaut. Die Länge des Grenzverlaufs betrug ca. 155 Kilometer und wurden mit bis zu 3,6 Meter hohen Betonplatten gesichert. Der sogennante „Todesstreifen“ der Mauer war etwa 15 – 150 Meter breit.

Das bekannteste und noch erhaltene Teilstück ist wohl die Eastside Gallery, vor der Investoren keinen dennoch Halt machen und lieber ein Luxushotel an diesem Kunstobjekt errichten wollten. Bereits zum Bau der Mercedes-Benz Arena, damals noch 02 Arena, wurde ein ca. 50 Meter langer Streifen aus der Mauer entfernt. So sollte den Investoren der Blick auf die Spree und umgekehrt von der Kreuzberger Spreeseite der Blick auf die flackernden Werbebotschaften der Arena freigegeben werden.

Von den gut 116 ehemaligen Wachtürmen und 20 Bunkeranlagen, sind noch einige erhalten, die wir auch passieren werden. Diese werden heutzutage meist als Mahnmal oder auch kleine Museen benutzt.

„Ich verstehe Ihre Frage so, dass es Menschen in Westdeutschland gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR mobilisieren, um eine Mauer aufzurichten, ja? Mir ist nicht bekannt, dass [eine] solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter in der Hauptstadt hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen und ihre Arbeitskraft dafür voll ausgenutzt wird, voll eingesetzt wird. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“

Walter Ulbricht

Die Fahrt ist als Tagesausflug geplant. Pausen sind fest eingeplant, aber aufgrund der Länge des Ausfluges auf kurze Supermarktaufenthalte beschränkt. Diese werden im Track makiert sein und im Vorfeld nach Anmeldung wird die finale Route per E-Mail zugeschickt.

Wann?

Wir starten um Punkt 8:30 Uhr am „Bruderkuss“ der East Side Gallery. Bitte plant ein, etwa 15 Minuten vorher dort zu sein!

Treffpunkt


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Länge

Ca. 155km

Fall jemand merkt, dass die Strecke zu lang ist: Kreise kann man schneiden, wir befinden uns im Speckgürtel und es gibt zahlreiche Bahnhöfe, bei denen man abbrechen kann.

Das Streckenprofil gibt eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit her, da die Route oft über befestigte Wege führt.

Aufgrund der Länge empfiehlt es sich Licht einzupacken. Es wird bereits früher dunkel.

Ziel

Rummelsburger Bucht mit anschließender Pizza Cara Mia

Anmeldung

Bitte beachten!

  • Helm ist obligatorisch, zudem bitte Schlauch, Pumpe, Riegel, Wasser, ggf. Regenschutz
  • Neben Cyclocrosser*innen sind natürlich auch flotte MTBer*innen willkommen
  • GUTES Licht – idealerweise eine Lampe am Helm und eine am Lenker!
  • Gemeinsam starten, gemeinsam ankommen. Jeder fährt auf eigene Verantwortung
  • Es ist Wochenende: Bitte nehmt Rücksicht auf Andere! Es kann immer mal wieder möglich sein, dass Hunde, Pferde oder Spaziergänger unterwegs sind. Seid freundlich! Wie es in den Wald hinein schallt…